Thermen von Curinga – Architektur und Archäologie im Dialog mit der Landschaft
Curinga
2024
Sona Ragimova, Andrei Calin Teodorescu, Nicolo Carlini, Eren Sezer, Nour Fneich

Der Entwurf für die Transformation der Thermen von Curinga untersucht die Wechselwirkungen zwischen den archäologischen Relikten und der umgebenden Landschaft und entwickelt ein Konzept, das beide Ebenen harmonisch miteinander verknüpft.
Ein übergreifendes Dach bildet das zentrale Element des Projekts: Es schützt die Ruinen vor Witterungseinflüssen und definiert gleichzeitig einen überdachten Durchweg, der den Besuchern einen kontinuierlichen Panoramablick auf die Anlage eröffnet. Ein einziger Durchgang ermöglicht eine transversale Erschließung, wodurch sich die Ruinen aus verschiedenen Perspektiven erfahren lassen.Die Form des Daches leitet sich aus zwei Parametern ab: der Topographie des Geländes und den räumlichen Qualitäten der Ruinen. Die Höhenbewegungen der Landschaft fließen in die Dachkontur ein, während die archäologischen Strukturen gezielt geframte Sichtachsen wie das Frigidarium hervorheben. Diese organische Gestalt integriert die Ruinen in die Umgebung, erzeugt gleichzeitig Schutz und subtilen visuellen Reiz und ermöglicht ein vielschichtiges Erlebnis zwischen Innen- und Außenraum.Das Projekt greift zudem die architektonische Identität der Thermen auf: Ausgangspunkt war ein zentrales Kreuzgewölbe, das historisch den zentralen Raum, das Frigidarium, überdeckte. Das Dach interpretiert diese Struktur in zeitgemäßer Form und schafft so eine klare Verbindung zwischen Vergangenheit und GegenwartDie Materialwahl betont die Beziehung zur Region und zur historischen Bauweise: Das Dach besteht vollständig aus Lehm, in Anlehnung an römisch-afrikanische Bautechniken und die traditionelle Verwendung von Ton. Das Material unterstützt nicht nur die strukturelle und ökologische Integrität, sondern vermittelt auch die haptische Qualität und Sinnlichkeit des Ortes.
Der Entwurf zielt darauf ab, ein sensibles architektonisches Eingreifen zu schaffen, das die Ruinen bewahrt, die Landschaft respektiert und den Besuchern eine vielschichtige, räumlich-poetische Erfahrung bietet.




